Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus
Weselsky, versucht seine jüngste unverant-wortliche Streikankündigung
mit Verschwörungstheorien zu begründen. Die Deutsche Bahn setzt auf
nachvollziehbare Fakten:
1. Die GDL behauptet, die DB wolle Grundrechte der GDL beschneiden und die Lokführer-Gewerkschaft einem Tarifdiktat unterwerfen.
Das
ist frei erfunden. Jede Gewerkschaft hat natürlich das Recht, sich für
ihre Mitglieder einzusetzen – im Notfall sogar mittels eines Streiks.
Niemand in der DB-Führung stellt diese Grundrechte nur ansatzweise in
Frage. Daher wird der GDL ja sogar ausdrücklich das Recht zugestanden,
exklusiv für alle Lokführer im DB-Konzern zu verhandeln, auch für solche
Lokführer, die gar nicht oder anders gewerkschaftlich organisiert sind.
Und auch für Zugbegleiter soll die GDL verhandeln können. Auf Wunsch
der GDL wurde dafür ein Verfahren für parallele Verhandlungen
entwickelt.
Zudem: Das Grundgesetz verbietet es mitnichten, dass eine
Gewerkschaft Spielregeln für Tarifverhandlungen vereinbart, die auf
eine Vermeidung konkurrierender und inhaltlich kollidierender
Tarifverträge abzielt. Das Grundgesetz verbietet auch mitnichten eine
Abstimmung zwischen konkurrierenden Gewerkschaften. Fakt ist: Die GDL
kann ihre legitimen Rechte selbstverständlich wahrnehmen, niemand stellt
auch ihre Existenz in Frage. Bloß, der GDL geht es um eine Ausdehnung
ihrer Macht und nicht um sozialpartnerschaftliche Lösungen.
2. Die GDL behauptet, die DB provoziere mit ihrem Verhalten Streiks der GDL.
Fakt
ist: Die DB hat in den vergangenen Wochen immer wieder substantiell
neue Angebote vorgelegt. Zuletzt am vergangenen Wochenende. Zu jedem
Kompromissvorschlag der DB sagt die GDL nein. Sie besteht darauf,
alles
– also 100 Prozent ihrer Forderungen - durchzusetzen. Damit
verab-schiedet sie sich von der bewährten Sozialpartnerschaft, die
Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten Wohlstand und Stabilität
gesichert hat. Besonders absurd ist der Vorwurf, der Konzern treibe die
Gewerkschaft in Arbeitskampfmaßnahmen. Warum sollte die DB das tun? Der
Schaden für Kunden, Mitarbeiter und das gesamte Unternehmen ist groß –
von negativen Folgen für den Standort Deutschland ganz zu schweigen.
Nichts wünscht sich die DB mehr, als konstruktive Verhandlungen. Leider
sieht sie sich bisher nur mit Verschwörungstheorien konfrontiert.
3. Die GDL behauptet, sie organisiere 51 Prozent des „Zugpersonals“.
Fakt
ist: Die GDL weigert sich zum einen, ihre Mitglieder-Zahlen offen zu
legen. Transparenz Fehlanzeige. Zum anderen konstruiert sie mit dem
„Zugpersonal“ eine Berufsgruppe, die es so bei der DB gar nicht gibt.
Sie wählt einen willkürlichen Zuschnitt aus mehreren Berufsgruppen. Fakt
ist: Bei Zugbegleitern hat die GDL nach eigenen Angaben keine Mehrheit
der Mitglieder. Sie besteht jedoch darauf, für diese Minderheit eigene
Regeln durchzusetzen. Dabei sind ihr die Interessen des Unternehmens und
der großen Mehrheit aller DB-Beschäftigten gänzlich gleichgültig.
Einzelinteressen statt Ausgleich der Interessen.
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